Der Chrisstollen erfreut sich überall auf der Welt größter Beliebtheit. Nach altem Familienrezept backen wir ihn in verschiedenen Sorten zur kalten Jahreszeit regelmäßig frisch. Probieren lohnt sich.
In den Klöstern, den Innungen des Mittelalters und Backstuben entstand der Christstollen und wurde um das Jahr 1330 zum ersten Mal durch ein Privileg welches ein Bischof für das Bäckerhandwerk erließ, erwähnt.
Rund 140 Jahre später tauchte der Christstollen im Jahre 1474 in der Stadt Dresden auf, wobei dieses mittelalterliche Fastengebäck nur aus Hefe, Wasser und Mehl bestand. Nach den katholischen Regeln waren Butter und Milch für die Zubereitung von Brot und Gebäck damals nicht erlaubt. Aufgrund dieses Verbotes wurde im Jahre 1450 der damals amtierende Papst Nikolaus V. vom Kurfürst Ernst von Sachsen und seinem Bruder Albrecht gebeten das strikte Butterverbot aufzuheben. Der Papst gab schließlich nach und sendete ein Schreiben, welches als sogenannter „Butterbrief“ eine gewisse Bekanntheit erreichte, zum Kurfürsten und erlaubte damit gehaltreiche Zutaten.
Ein halbes Jahrhundert später um das Jahr 1500 wurde auf dem Dresdner Striezelmarkt in der Weihnachtszeit „Christbrote uff Weihnachten“ angeboten und verkauft. Ab dem Jahre 1560 wurden dem Landesherrn zu Weihnachten ein bis zwei Christstollen übergeben. Nach der Geschichtsschreibung wurden diese Christstollen von acht Meistern und der gleichen Anzahl Gesellen zum Schloss gebracht.
Der Striezelmarkt gehört neben dem Nürnberger Christkindlmarkt heute zu den größten und bekanntesten Weihnachtsmärkten weltweit. Ein beeindruckendes Ereignis ist das jährlich stattfindende Dresdner Stollenfest welches auf das Jahr 1760 zurückgeht und vor dem zweiten Advent am Sonnenabend gefeiert wird. Damals ließ August der Starke einen 1,8 Tonnen schweren Christstollen von der Bäckerzunft der Stadt backen, der für 24000 Gäste reichte. Der traditionelle Dresdner Christstollen gehört zu den beliebtesten Gebäcken auf der ganzen Welt und wird nur aus edelsten Zutaten wie Marzipan, handverlesenen natürlichen Aromastoffen und exotischen Gewürzen gebacken.
Selbst aus Japan wird dieses traditionsreiche Dresdner Gebäck schon seit Jahren bestellt. Neben Dresden ist Lübeck ebenfalls eine der Hauptstädte, wenn es um Christstollen geht. Welche Stadt dabei nun den ersten Platz belegt, bleibt jeden Genießer selbst überlassen denn die Geschmäcker sind ja bekanntlich und zum Glück verschieden. Wäre ja noch schlimmer wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten, wenn es um Christstollen geht.